So gelingt der KI-Einsatz in Unternehmen

Getrieben durch den demographischen Wandel stehen viele Unternehmen in Deutschland und anderen westlichen Ländern dem Problem des Personal- und Fachkräftemangels gegenüber. Während die Baby Boomer Generation in Rente geht, folgen aus den jüngeren Generationen weniger Arbeitskräfte nach, um die entstehende Lücke zu füllen. 

Laut einer Statista Umfrage von 2024 gaben 56% der deutschen Industrieunternehmen an, der Fachkräftemangel stelle ein großes Geschäftsrisiko für sie dar.

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, wird die digitale Transformation und im Speziellen der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in vielen Branchen unabdingbar. Denn mit künstlicher Intelligenz ausgestattete Technologien können sowohl Arbeitsabläufe vereinfachen und durch Automatisierungen effizienter gestalten als auch Routineaufgaben übernehmen. 

Doch wie gelingt die digitale Transformation? Wir zeigen am Beispiel der Stadtreinigung Hamburg, einen sechs Schritte Plan zur erfolgreichen Implementierung von KI im Unternehmen.

Schritt 1: Auswahl der geeigneten Technologie

Sind sich Unternehmen darüber im Klaren, dass sie KI-gestützte Technologien in ihre Strukturen implementieren wollen, müssen sie entscheiden, in welche Bereichen die KI zum Einsatz kommen soll und welche Lösung am besten in die eigene Arbeitsumgebung eingebunden werden kann. 

„Für uns war nicht mehr die Frage, wann es Zeit ist, sich über KI zu unterhalten, sondern mit wem und wie wir KI für uns nutzbar machen können“, beschreibt Dennis Meybauer, Abschnittsleiter Strategie, Steuerung und Planung der Stadtreinigung Hamburg.

Schritt 2: Einbindung des Betriebsrats

Um von Anfang an Bedenken und Ängste von Mitarbeitenden ernst zu nehmen und abzubauen, empfiehlt es sich, bei größeren Unternehmen den Betriebsrat einzubeziehen, der sich für die Wahrung der Mitarbeiterrechte einsetzt. Zudem ist es essenziell, den Nutzungszweck für die Technologie klar zu definieren und auf eine transparente Kommunikation zu setzen, um auch unter Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern Akzeptanz für die neuen Tools zu schaffen.

Die Stadtreinigung Hamburg hat sich für die KI-Systeme CORTEXIA und DATAFLEET entschieden, um ihre Reinigungsprozesse zu optimieren. Die Lösungen messen während der Fahrt objektiv den Sauberkeitszustand der Stadt und erkennen automatisiert illegale Abfälle, Wildwuchs und verschmutzte Verkehrszeichen. 

Da beide Systeme per Kamera Daten aufnehmen, war Datenschutz ein großes Thema. Zwar werden keine personenbezogenen Daten erfasst, sondern Verschmutzungen detektiert und diese mit GPS-Koordinaten verknüpft. Trotzdem musste klar festgehalten werden, dass die Daten nicht zur Überwachung, sondern lediglich zur Lokalisierung von Abfällen verwendet werden dürfen. 

Schritt 3: Integration in bestehende Systeme

Ist die Entscheidung für den Einsatz einer Technologie gefallen und ein entsprechendes Tool ausgewählt, beginnt der eigentliche Implementierungsprozess. Dafür müssen Unternehmen genau planen, wie sie die Technologie in ihre eigenen Strukturen einbinden wollen und welche Schnittstellen für das Datenmanagement notwendig sind. Dabei ist es wichtig, den Datennutzen und die gewonnene Flexibilität durch die Technologie der Akzeptanz unter den Mitarbeitenden gegenüberzustellen.  

Bei der Stadtreinigung Hamburg haben wir deshalb im ersten Schritt den kompletten Workflow betrachtet und gezielt untersucht, wie die Prozesse bisher ablaufen. Dabei haben wir gezielt ermittelt, an welcher Stelle eine Implementierung empfehlenswert ist, um anschließend die Schnittstelle mit den korrekt aufbereiteten Daten an der richtigen Position einzurichten. Im nächsten Schritt haben wir uns damit beschäftigt, wie sich der neue Arbeitsprozess auf die Mitarbeitenden auswirkt und wie sich die erhobenen Daten sinnvoll in den täglichen Ablauf integrieren lassen. 

Schritt 4: Einbindung und Schulung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Für eine erfolgreiche Implementierung neuer Systeme in ein Unternehmen ist es essenziell, dass die Mitarbeitenden mit an einem Strang ziehen. Im Kontext KI-gestützter Tools herrschen bei vielen große Unsicherheiten und Bedenken vor einem potenziellen Datenmissbrauch. Um diese Sorgen abzubauen, empfiehlt es sich, neben den Pflichten der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) weitere technische und organisatorische Maßnahmen zur Datensicherheit zu ergreifen. Mitarbeitende sollten dazu eingeladen werden, den Implementierungsprozess aktiv mitzugestalten und sich durch detaillierte Technikschulungen selbst zu Experten ausbilden zu lassen. Nur so können Ängste überwunden werden und die Nutzungsbereitschaft für die Technologie gestärkt werden.

Dennis Meybauer betont, dass es vor allem wichtig ist, die Kollegen, die täglich mit den KI-Systemen oder den damit generierten Daten arbeiten, frühzeitig mit ins Boot zu nehmen, um Akzeptanz für neue Technologien zu schaffen: „Je mehr wir sie eingebunden haben, desto mehr Vertrauen haben sie in die KI gesetzt.“

Schritt 5: Testphase und Anpassungen

Gerade im Sinne der Akzeptanz der Mitarbeitenden, aber auch zur Sicherstellung, ob sich die Technologie für das eigene Unternehmen eignet, ist die Durchführung einer Pilotphase unerlässlich. Hier empfiehlt es sich, Ergebnisse regelmäßig zu evaluieren und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen. Unternehmen sollten immer Rücksprache mit dem Anbieter der Technologie halten, um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen.

So wurde der Prozess auch bei der Stadtreinigung Hamburg gestaltet. Seit Einführung der Systeme CORTEXIA und DATAFLEET stehen wir als REMONDIS Digital im engen Austausch, um potenzielle Fragen zu klären und Schwierigkeiten mit der Techniknutzung zu beheben. Zudem haben wir in der Pilotphase Reportings durchgeführt, um die optimale Nutzung der KI für die Bedürfnisse der Stadtreinigung Hamburg zu erreichen.

Schritt 6: Vollständige Implementierung und kontinuierliche Verbesserung

Nach einer umfassenden Testphase erfolgt die vollständige Integration der KI-Lösung in die Unternehmensstruktur. Aber auch hier muss regelmäßig geprüft werden, ob die Technologie optimiert werden muss, der Nutzungszweck vollumfänglich erreicht wird und das Tool weiterhin alle Bedürfnisse erfüllen kann – auch dafür sollten Unternehmen regelmäßig in enge Absprachen mit den KI-Anbietern treten.

Mit der Stadtreinigung Hamburg, sowie mit unseren anderen Kunden stehen wir im ständigen Austausch, um zu überprüfen, ob der Produktnutzen bestmöglich erreicht wird und gegebenenfalls gemeinsam Anpassungen oder Weiterentwicklungen vorzunehmen.

Dank der partnerschaftlichen Zusammenarbeit auf Augenhöhe und der kombinierten Expertise beider Seiten nutzt die Stadtreinigung seit dem 01.01.2023 erfolgreich CORTEXIA und DATAFLEET und damit die Möglichkeiten von KI in der Abfallwirtschaft. Diese Digitalisierung und zukunftsfähige Integration tragen maßgeblich dazu bei, Kosten und Ressourcen zu sparen, eine lebenswerte Umgebung für alle zu schaffen und unsere Umwelt nachhaltig zu schützen.

Ihr Weg zur Nutzung von KI im Unternehmen

Jedes Unternehmen funktioniert anders und weist unterschiedliche Rahmenbedingungen auf. Deshalb durchlaufen auch nicht alle den exakt gleichen Implementierungsprozess. Gerade bei kleineren Unternehmen kann oft eine pragmatischere Herangehensweise gewählt werden. 

Je nach Art und Umfang unserer Produkte variiert der Weg, die Technologie in die Nutzung zu bringen. Gemeinsam finden wir für unsere Kunden den richtigen und begleiten die Integration Schritt für Schritt. 

Bei REMONDIS Digital entwickeln wir gut durchdachte Lösungen im Sinne der Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit, von denen Kommunen und Entsorgungsunternehmen sowie Gewerbe und Industrie profitieren. 

Alle Produkte zielen darauf ab, die Qualität der Dienstleistungen und Effizienz im Unternehmen zu steigern, ohne Arbeitsplätze von Mitarbeitenden zu rationalisieren.

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REMONDIS Digital Services GmbH